Alpwirtschaft Bad Hindelang
Bad Hindelang ist die alpflächenreichste Kommune Deutschlands: Auf den Bergen und in den Tälern rund um den Ort finden sich 45 anerkannte und staatlich geförderte Alpen mit insgesamt 8.000 Hektar Alpfläche. In Bad Hindelang stehen 80 Prozent der Gemeindefläche unter Landschafts- und Naturschutz. Mehrere Alpgebäude sind denkmalgeschützt.
Hier wird die Alpwirtschaft im Einklang mit Naturschutz und Nachhaltigkeit betrieben. Die Beweidung der Bergwiesen verhindert, dass die Flächen zuwachsen. Das fördert die Artenvielfalt, denn so haben allerlei Alpenpflanzen Platz zum Wachsen und Insekten einen Lebensraum.
Die Produkte werden regional und direkt vertrieben. Gleichzeitig ist die Kulturlandschaft mit den Alphütten ein zentraler Faktor für den sanften Tourismus in der Gemeinde. Ausflügler und Urlauber kommen zum Wandern, kehren auf den Alpen ein und genießen die regionalen Produkte.
Es gibt drei Arten von Alpen, die aber nicht immer ganz klar voneinander abzutrennen sind: Auf den Galtalpen weidet im Sommer das Jungvieh, auf den Kuhalpen wird gemolken und die Milch von Molkereien abgeholt. Auf den Sennalpen wird die frische Milch direkt vor Ort zu Käse und Butter verarbeitet.
Die Alpwirtschaft und das Wissen darum haben in Bad Hindelang Tradition. Auch wenn heute selbst in den hohen alpinen Lagen einige moderne Hilfsmittel zum Einsatz kommen, ist ein Teil der Alpwirtschaft weiterhin ursprünglich und einfach sowie geprägt von den fordernden Bedingungen hoch oben in den Bergen.