Krugzell. Von außen sieht und riecht man nichts. Gar nichts, was irgendwie auf eine Schokoladen-Werkstatt hindeuten könnte. Vor uns steht lediglich ein gemütliches Holzhaus, das schön in die Siedlung in Krugzell bei Altusried (Oberallgäu) eingewachsen ist. Da öffnet Jonathan Baldinger mit einem Lächeln die Haustür und nimmt uns mit in seine sehr kleine, aber feine Chocolaterie. Dort gibt es, gerade jetzt kurz vor Weihnachten, jede Menge zu tun.
Sein Reich ist nur zwölf Quadratmeter groß, ein kühler Raum in seinem Keller. In den Regalen stapeln sich Boxen mit Zutaten und Zubehör, auf der anderen Seite stehen wenige Gerätschaften auf der Arbeitsplatte, ein paar Gussformen liegen herum. Der 48-Jährige bindet sich eine weinrote Schürze um, überlegt kurz, was zuerst zu tun ist, und beginnt mit der Produktion. Er arbeitet nach dem Konzept „bean-to-bar“, eine eher ungewöhnliche Herstellungsweise, die aufwändig und arbeitsintensiv ist, aber seine Erzeugnisse so besonders macht.