Eine vom Vorstand der Kunst- und Kulturstiftung Dr. Geiger-Haus initiierte Ausstellungsreihe, die einen lebendigen Austausch unter Kunstschaffenden anregen und die gezeigten Werke vor allem an einheimische Besucher*innen vermitteln soll.
Foto Hans Friedrich
ZU GAST IM KÜNSTLERHAUS ist eine vom Vorstand der Kunst- und Kulturstiftung Dr. Geiger-Haus initiierte Ausstellungsreihe, die einen lebendigen Austausch unter Kunstschaffenden anregen und die gezeigten Werke vor allem an einheimische Besucher*innen vermitteln soll. Regionale Künstler*innen bekommen die Möglichkeit, in Eigenregie mit professioneller Unterstützung im musealen Rahmen ihre Kunstwerke einem größeren Publikum vorzustellen, wodurch die Förderung zeitgenössischer regionaler Kunst als Stiftungsziel verwirklicht werden kann.
Hans Friedrich wurde 1939 in Nürnberg als Sohn einer Allgäuer Bauerntochter geboren. Sein Vater ist im Krieg gefallen. Nachdem zwei Wohnungen durch Bomben zerstört wurden und die Familie vor dem Nichts stand, war die Heimkehr ins Oberallgäu geboten. Seine Kindheit wurde geprägt von bitterer Armut und Verzicht. Nach dem Abitur in Oberstdorf studierte er von 1960 bis 1966 an der Kunstakademie in München. Zahlreiche Reisen führten ihn in ferne Länder, doch ein halbjähriger Aufenthalt in den USA gab ihm entscheidende Impulse für seine bildnerische Arbeit. Friedrich wollte ursprünglich figürlicher Maler werden, doch durch sein Studium der freien Malerei bei Prof. Geitlinger, einem gegenstandslosen Maler, nahm seine Entwicklung einen anderen Verlauf. Nebenbei machte er sein Staatsexamen für das Lehramt.
Von 2000 bis 2006 war Friedrich Präsident der Ausstellungsleitung im Haus der Kunst München und Präsident der Neuen Gruppe.
Um endlose Wiederholungen zu vermeiden, hat Friedrich spätestens nach sieben Jahren den jeweiligen Bilderzyklus abgebrochen. Sein wichtigster waren die „Zeichen“-Bilder. Keine literarischen Bildergeschichten sollten erzählt werden, sondern in knapper Form setzt er rein bildnerisch das plastisch-organisch-Sinnliche gegen das flächig-geometrisch-Rationale. So steht im Zyklus seiner Schneelandschaften Natur gegen zerstörerische Technik. Während in den siebziger Jahren allmählich der Begriff Umweltverschmutzung ins Bewusstsein drang, malte Friedrich 1975 sein Bild „Berg – Verletzung der Landschaft“, das bereits sehr früh die gigantische Umweltzerstörung thematisierte. Eine überdimensionale Stange, die für potente Technik steht, durchdringt sinnlos den Gipfel eines fiktiven Dreitausenders. In der Serie der Allgäubilder 1972 wird seine heimatliche Landschaft durch technisches Gerümpel von oben bedroht.
Die brüchige Existenz alles Bestehenden wird in Frage gestellt. Weitere Zyklen sind entstanden, aber alle sind von dialektischem Charakter geprägt. Parallel zur Malerei sind über Jahrzehnte auch Plastiken entstanden. Seit seiner Bautätigkeit an einem historischen Palazzo in Italien entstanden auch Steinplastiken. „Weniger ist mehr“ war stets richtungsweisend für Friedrichs bildnerisches Denken.
Die Ausstellung ZU GAST IM KÜNSTLERHAUS: HANS FRIEDRICH - BILDNERISCHE ARBEITEN AUS SECHS JAHRZEHNTEN wird vom LIONS Hilfswerk Marktoberdorf e. V. finanziert. Mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Allgäu und Waldbrand Destillerie.
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