Einzelausstellung von Stefan Winkler in der Kunsthalle Kempten
20 Termine
Kulturamt Kempten
Über die Ausstellung:
Der Allgäuer Künstler Stefan Winkler legt mit seinen Bildern ein umfangreiches künstlerisches Repertoire vor, das die Besucher*innen zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, Unvertrautem und Offensichtlichem hin und her schweifen lässt. Ob Objekt, Raum, Zeichen oder Figur – oft bleibt die genaue Natur der Motive offen und auch Titel geben nicht immer Orientierung. Durchaus eine Aufforderung an das Publikum, eigene Interpretationen zu finden. Für Stefan Winkler geht die Suche weit über das Offensichtliche hinaus. Er findet die Inspirationsquellen für seine malerische Auseinandersetzung unter der Oberfläche alltäglicher Dinge und Begegnungen: vor Ort im Atelier, in der Natur oder im Alltag. Hier, in diesen unscheinbaren Momenten, kann sich in seiner Bildlogik etwas öffnen, das ihn ganz plötzlich trifft.
Großformatige Werke wie Spring oder Slow Snow verführen in der ihnen eigenen Farbigkeit dazu, ganz einzutauchen in jahreszeitliche Atmosphären. Mal dominieren Blau-Grün-, mal Blau-Weiß-Töne luftige Bildräume, ohne allzu konkrete Bezüge herzustellen. In fulminantem Duktus sind sie in Ölfarbe gestisch auf die Leinwand gebracht. Hier entfaltet sich eine frische Bildsprache scheinbar voraussetzungslos, unbekümmert und frei.
In mittleren Formaten hält sein disziplinierter Pinselstrich auch breitflächig neugierige Blicke auf Distanz und lässt selbst im Näherkommen keine vertiefte Sichtweise zu. Im Werk Erinnerungen rücken die Motive in harter Klarheit in die Ferne, statt wie gewöhnlich zu verblassen, während im Werk Beleuchtung von ... das eigentliche Motiv vom diffusen Lichtschein absorbiert zu werden scheint. Hier wird die Wahrnehmung selbst zum Subtext – ein Element, das sich neben Titel, Thematik und Gattung leise durch die Werke zieht. Das Bild Weiß, abstrakt, eines der beiden 2021 prämierten Werke, führt an eine Grenze der Wahrnehmung – auf wenige Flächen Blau reduziert, gewährt es einen Ausblick ins Namenlose.
Winklers unterschwellige Motivik wird von einer jeweils eigenständigen Malweise getragen - man könnte auch von stilistischer Freiheit sprechen - und verschiebt den Fokus vom Gegenstand auf den Arbeitsprozess.
Im Dialog der Werke, der eigenen Empfindungen und des Materials verwendet der Künstler Tape-Band, Sprühfarbe und Collageteile wie Schablonen. Sie schaffen dienend oder initialisierend von Bild zu Bild Verbindungen und tarieren die Kompositionen aus. Dem Experimentellen, dem Spiel mit dem Zufall eine Chance zu geben, birgt für Stefan Winkler unverhofft Überraschendes und allenfalls Eigentümliches. Wo nicht, signalisiert die Schablonenhaftigkeit konzeptionelles Kalkül.
Über den Künstler:
Stefan Winkler ist 1968 in Immenstadt geboren und lebt als freischaffender Künstler im Allgäu. Nach Abschluss einer handwerklichen Ausbildung studierte er von 1994 – 2000 Freie Kunst an der Bauhaus Universität Weimar und der Städelschule in Frankfurt am Main. Seinen künstlerischen Weg setzte er zwischen 2012 und 2018 in Ulm und Berlin im Rahmen von Förderprogrammen der Pro Arte Ulmer-Kunststiftung und der Förderung im Atelierprogramm des Berliner Senats fort. Stefan Winkler wurde 2003 mit dem Oberallgäuer Kunstpreis, 2007 mit dem Thomas-Dachser-Gedenkpreis und 2009 mit dem Kunstpreis der Stadt Kempten ausgezeichnet. Im Jahr 2021 erhielt er das Ausstellungsstipendium der Sparkasse Allgäu für seine Werke „Berglandschaft“ und „Abstrakt, Weiß“. Neben zahlreichen Gruppenausstellungen war sein Werk in internationalen Einzelausstellungen zu sehen, darunter 2002 „Szenarien“ in der Villa Jauss, Oberstdorf, 2006 „Mother Culture“ in der Kunsthalle Kempten, 2007„Sonderausstellung“ der Großen Schwäbischen, Augsburg, 2008 „Galerie Varming“ in Kopenhagen, 2016 „Nebenbei Gegenwart“ in der Galerie V8 in Karlsruhe, 2019 "Malerei“ im Künstlerhaus Ulm sowie 2020 „Mixtape“ in Kempten 9c Galerie.
Nächste Haltestellen: Memminger Str./Traube, Prälat-Götz-Str. oder ZUM
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