„Mitten im Sturm“ umschreibt der Historiker Dr. Peer Frieß die Rolle der Reichsstadt Memmingen, die sie in den aufregenden Monaten des Bauernkrieges in Oberschwaben einnahm.
Einziger Termin
Projektbüro Stadt der Freiheitsrechte
Die Memminger Ereignisse der Jahre 1524 bis 1526 sind bislang entweder mit Blick auf die Reformation – sei es aus katholischer oder evangelischer Perspektive – oder mit Blick auf die Entstehung und Bedeutung der Zwölf Artikel untersucht worden. Dr. Peer Frieß, Zorneding, rückt die Bevölkerung ins Zentrum der Betrachtung und geht der Frage nach, wie sich ihr Leben in diesen Jahren verändert hat. Dies geschieht erstmals dadurch, dass die Ereignisse aus der Perspektive des Memminger Stadtschreibers Georg Meurer betrachtet werden. Er übernahm das Amt Anfang Mai 1524 von seinem Vorgänger Ludwig Vogelmann, der aus Verärgerung über die zunehmend reformationsfreundliche Haltung einer wachsenden Zahl städtischer Räte sein Amt aufgegeben hatte.
Georg Meurer galt in der Fachliteratur lange als williger Vollstrecker der politischen Entscheidungen seiner Obrigkeit. Jüngere Forschungen haben seiner Person ein konturenreicheres Profil gegeben und den reflektierten Beobachter und geschickten politischen Akteur deutlich werden lassen. Auf Grund seiner Position war er in den kritischen Jahren von 1524 bis 1526 an allen relevanten Prozessen beteiligt, hatte aber auch Einblick in den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Alltag der Stadt.
Der Referent ist zweiter Vorsitzender des Memminger Forums für Regionalgeschichte und Experte der Memminger Reformationsgeschichte; seit einiger Zeit beschäftigt er sich sehr intensiv mit den Protokollen des reichsstädtischen Rates. Seine Regesten und Exzerpte der Jahre 1524 und 1525 werden derzeit kontinuierlich auf einer Webseite des Stadtarchivs Memmingen veröffentlicht.
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