Kräuter. Ein Geschenk aus der Natur...

Das Allgäu macht was mit uns. Seine Natur ist urwüchsig und stark. Sie bringt eine Vielzahl an Pflanzen hervor, die eine Wohltat sind für unsere Gesundheit. Kneipp hat sich ein enormes Wissen angeeignet – seine Kräuterkunde ist noch heute ein Schatz.

    Dagegen ist ein Kraut gewachsen“ heißt eine Redensart, die unser jahrhundertealtes Grundvertrauen in die Apotheke der Natur ganz gut beschreibt. Im Allgäu werden vielfach Wiesenwanderungen angeboten, die vertraut machen mit der grünen Kraft der Alpen: Rosmarin, Kamille, Minze, Johanniskraut, Anis, Fenchel… eine üppige Vielfalt birgt diese Welt. Man muss sie nur pflücken. Sebastian Kneipp hat sich das alte Wissen um die Wirkung der Kräuter angeeignet. In Wörishofen unterhielt er im Klostergarten mehrere Beete, erprobte Tees, Salben und Tinkturen. Was ihm einst den Vorwurf einbrachte, ein Quacksalber zu sein, ist längst wissenschaftlich belegt. 

    Kneipps Phytologie beschreibt verschiedene Anwendungen – Tees, Tinkturen und Salben, Sude und Essenzen, zur innerlichen oder äußeren Verwendung, ätherische Öle und die Verdunstung in einem Wickel. Selbstverständlich würzen Kräuter auch Brote und Speisen. Und das Schönste an einer Kräuterwanderung ist sicherlich das Kochen mit dem was man auf der Wiese gefunden hat. Nicht nur Städter wundern sich, was man alles essen kann. 

    Anwendung in der Kneipp-Therapie: Nach einer gründlichen Anamnese empfiehlt der Therapeut eine geeignete Anwendung. 

    "Vorbeugen sollt ihr durch diese Kräuter, nicht das Übel erst groß werden lassen."

    Sebastian Kneipp

    Kräutertees nach Sebastian Kneipp

    Baldrian 
    Die Wurzel wird zur Teebereitung zugeschnitten oder zu Pulver zerrieben und nur in kleinen Portionen genommen wird. Baldrian wirkt auf seelische Erregungszustände beruhigend. Weit geschätzt ist die Verwendung als Schlafmittel, besonders wenn die Schlaflosigkeit eine Folge von Übermüdung und Erschöpfung ist.  

    Zubereitung: Ein Teelöffel auf eine Tasse Wasser, kurz aufkochen; eine Tasse täglich. Man kann die gleiche Menge auch kalt ansetzen. 

    Eichenrinde 
    Junge Eichenrinde, mindestens eine halbe Stunde abgebrüht, gibt einen heilkräftigen Sud, der sich auch äußerlich anwenden lässt. Der Tee lindert Magendarmbeschwerden. 

    Zubereitung: Entweder vom Sud ein bis zwei Teelöffel auf eine Tasse heißes Wasser geben oder einen Esslöffel Eichenrinde auf eine Tasse Wasser geben und zehn Minuten kochen. 

    Fenchel 
    Er darf in keiner Hausapotheke fehlen. Fencheltee lindert Koliken, unter denen Kinder oft leiden. Seine krampflösenden Eigenschaften lässt ihn auch bei Asthma, Husten und Migräne als gutes Mittel gelten. 

    Zubereitung: Das Pulver wird gewonnen, indem man Fenchelkörner im Ofen röstet und in einer gewöhnlichen Kaffeemühle mahlt. Ein halber Esslöffel auf eine Tasse heißes Wasser ergibt einen schönen Tee. 

    Anis 
    Anis dient auch als Mittel zur Förderung der Periode und zur Wehenanregung. Ebenfalls regt es die Milchbildung bei stillenden Frauen an. Das ätherische Öl ist zudem wohltuend für die Bronchien. In der Mischung mit Lungenkräutern (Spitzwegerich, Huflattich) wirkt Anis lösend auf zähen Husten. 

    Zubereitung: Ein Teelöffel auf eine Tasse. Aufkochen, zehn Minuten ziehen lassen! 

    Lindenblüte 
    Der Lindenblütentee ist neben dem Holundertee der bekannteste Schwitztee. Trefflich wirkt er bei Husten und bei Unterleibsbeschwerden. 

    Zubereitung: Zwei Esslöffel auf zwei Tassen Wasser, aufgießen, mit Honig oder Braunzucker süßen, täglich zwei bis drei Tassen auf einmal oder als Tagesgabe trinken. 

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