Fällt das Stichwort „Kalter Krieg“, so denkt man sofort an spektakuläre Ereignisse wie den Mauerbau oder die Kuba-Krise. Die Angst vor einem nuklear geführten Dritten Weltkrieg war nicht nur in den unmittelbar gefährdeten Großstädten und Ballungszentren enorm, sondern auch in der Provinz.
Eine der größten öffentlichen Zivilschutzräume in der Region war die Tiefgarage des Marktoberdorfer Rathauses, die Ende der 1980er als Mehrzweckanlage errichtet wurde. 25 Jahre nach Ende des Kalten Krieges ist dieser Atomschutzbunker nun „entwidmet“ worden, d. h. er hat seine offizielle Funktion als Strahlenschutzbunker verloren.
Damit dieses Baudenkmal des Kalten Krieges nicht in Vergessenheit gerät, hat das Projekt-Seminar Geschichte 2016/18 des Gymnasiums Marktoberdorf in Zusammenarbeit mit der Stadt Marktoberdorf eine Dauerausstellung konzipiert. Anhand des vollständig erhaltenen Inventars wird neben der Geschichte des Kalten Krieges und des Zivilschutzes in Deutschland auch die Entstehung und Funktionsweise des Marktoberdorfer Atombunkers dargestellt. Damit haben die Schüler nicht nur die regionale Museumslandschaft bereichert, sondern auch einen einzigartigen außerschulischen Lernort für die Schulen aus Marktoberdorf und Umgebung geschaffen.
Mit Anmeldung im Touristikbüro Marktoberdorf unter 08342/4008-45