Wald im Winter: Rangerin Britta Löw auf Spurensuche im Tiefschnee
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Allgäu GmbH, Susanne Baade

Der Wald im Winter: Spuren im Schnee

Was lief denn da? Eine Frage, die nicht nur Kinder stellen, wenn sie Abdrücke von Tieren im Schnee entdecken. Wir haben uns am Riedberger Horn mit Britta Löw verabredet. Die Rangerin des Alpiniums nimmt uns mit in einen unberührt wirkenden Wald. Und berichtet von einem roten Boot.

    Wald im Winter: Rangerin Britta in der tief verschneiten Bergwelt am Riedberger Horn
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    Allgäu GmbH, Susanne Baade

    Rangerin Britta in der tief verschneiten Bergwelt am Riedberger Horn

    „Man könnte es Vorführeffekt nennen“, sagt Britta, lächelt uns einen Moment lang an, dann fügt sie ernst hinzu: „Dass wir jetzt aber auf den ersten Blick keine Spuren im Schnee zu sehen scheinen, liegt daran, dass die Tiere in ihren Bauten sind. Es hat frisch geschneit, es sind einige Menschen unterwegs auf dem Wanderweg, was die Tiere natürlich hören. Und so warten sie ab, bis es wieder ruhiger wird.“ Früher Nachmittag in den Bergen rund um Grasgehren. Wir stehen am Weg zur Mittelalpe und sehen den Winterwanderern zu. Die einen kommen zurück, die anderen gehen erst los. Die Sonne scheint, der Schnee glitzert. Ein perfekter Wintertag in den Bergen.

    Britta trägt Dienstkleidung, Wanderschuhe, eine derbe Hose und einen dicken grauen Fleece mit dem Schriftzug des Alpiniums und der bayerischen Flagge auf dem Oberarm. Das Alpinium wurde vor einiger Zeit gegründet unter dem Namen Zentrum Naturerlebnis Alpin als Alternative zur geplanten Skischaukel am Riedberger Horn. Naturparkranger wie Britta sollen den Gästen die Landschaften und die Tierwelten des Alpenraums näher bringen. Und ein Verständnis vermitteln, wie sensibel diese Lebensräume sind. Darin sieht die Rangerin eine ihrer aktuell wichtigsten Aufgaben: Besucherlenkung.

     

    „Die Tiere sind in ihren Bauten. Es hat frisch geschneit, es sind einige Menschen unterwegs auf dem Wanderweg, was die Tiere natürlich hören. Und so warten sie ab, bis es wieder ruhiger wird.“

    Rangerin Britta Löw

    „Unsere größte Herausforderung sind die Sozialen Medien“, sagt Britta während wir durch den Schnee staksen in Richtung eines kleinen Waldes, der sich etwas oberhalb des Hauptweges erhebt. Der kleine Pfad dorthin liegt unter einen tiefen Schneedecke. Die Bäume - überwiegend Tannen - ragen dunkel und sehr aufrecht aus dem frisch gefallenen, wie unberührt wirkenden Schnee. „Sobald ein Posting aus den Bergen erfolgreich ist, kommen die Nachahmer. Dabei erleben wir die verrücktesten Szenen. So sind wir mal auf einem recht anspruchsvollen Bergwanderweg zwei jungen Männern begegnet, die ein rotes Kanu trugen. Als wir sie fragten, was sie vorhätten, erzählten sie von einem Foto, das sie bei einem Influencer gesehen hätten und cool fänden…“ Die Rangerin schüttelt den Kopf als könnte sie die eigene Geschichte noch immer nicht fassen.

    Inzwischen sind wir in dem Wäldchen angekommen. Britta kniet sich nun in den Schnee und beschreibt die typischen Spuren des Birkhuhns. An einer anderen Stelle findet sie Abdrücke eines Schneehasens und zeigt sehr anschaulich, wie sich Vorder- und Hinterläufe bewegen, so dass das typische Spurenbild entsteht. „Auch Fuchsspuren können wir oft finden. Doch bekomme man die dämmerungsaktiven Tiere nur selten zu sehen.

    Wald im Winter: es hat viel geschneit, die Rangerin sinkt bis zu den Knien im Schnee ein
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    Allgäu GmbH, Susanne Baade

    Wald im Winter: es hat viel geschneit, die Rangerin sinkt bis zu den Knien im Schnee ein

    Wald im Winter: Anschaulich macht Rangerin Britta vor, wie die Spuren des Schneehasens entstehen
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    Allgäu GmbH, Susanne Baade

    Anschaulich macht Rangerin Britta vor, wie die Spuren des Schneehasens entstehen

    Spuren schlängeln sich durch den Schnee in Grasgehren. Gemeinsam mit Rangerin Britta Löw lernen wir die Spuren zu entdecken und zu deuten
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    Allgäu GmbH, Susanne Baade

    Unterwegs auf Spurensuche mit einer Rangerin des Alpiniums.

    Immer mehr geht die Rangerin nun in der Natur auf, und diese Begeisterung überträgt sich auf uns. Sie berichtet über die Arten, die sich im Winter zeigen, weist in Richtung der uns umgebenden Gipfel und entdeckt plötzlich zwei in der Luft kreisende Greifvögel. Britta nestelt ihr Fernglas aus dem Rucksack. „Steinadler“, sagt sie und reicht uns das Glas. Und wir folgen mit unseren Blicken den Flugbewegungen der majestätischen Vögel wie sie sich immer höher in den stahlblauen Himmel über dem Allgäu schrauben. 

    Später gehen wir gemeinsam zurück zum Parkplatz. Die Rangerin muss ins Büro. Im Winter werden nur wenige Führungen angeboten. Das liege nicht am mangelnden Interesse der Gäste, sondern eher daran, dass viele Bergwälder im Winter nur schwer zugänglich sind, bzw. längere Touren dann doch alpine Erfahrungen voraussetzen. Eine Frage noch: Rote Boote – gibt es die auch im Winter? Britta lacht. „Bisher noch nicht!“

    Wald im Winter: ein großartiger Austausch – Tour in die Natur des Allgäus mit einer Rangerin vom Alpinium
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    Allgäu GmbH, Susanne Baade

    Ein großartiger Austausch – Tour in die Natur des Allgäus mit einer Rangerin vom Alpinium

    Grasgehren im Allgäu. Winterwanderung im Allgäu.
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    Allgäu GmbH, Susanne Baade

    Grasgehren im Winter. Eine Winter-Wanderung am Riedberger Horn im Allgäu.

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