Ausgebildet zum Kirchenmaler und Restaurator ist Stefan Bircheneder, Jahrgang 1974 aus Vilshofen an der Donau/Niederbayern, seit 2011 als freischaffender Künstler im In- und Ausland unterwegs. Sein bildnerisches Werk widmet sich speziell der vergangenen Industriekultur des 20. Jahrhunderts. Dabei erweitert er den klassischen Malgrund, sprich die Leinwand, zu dreidimensionalen Objekten, so dass sich der irritierende Eindruck eines Trompe-l’œils ergibt. Diese Augentäuschungen sind in den vergangenen Jahren zu einer fiktiven Fabrik angewachsen. Einzelne Werkstücke arrangiert er zu Räumen, Aktenschränke und Schreibtische zu einem Büro, Spinde und Sitzbänke zu einer Umkleide. Darüber hinaus schafft er raumgreifende Environments – Duschen, Toilettenkabinen und Aufzüge – aus großformatigen Leinwand-Installationen. Allesamt menschenleer. Mittels tradierter Techniken verleiht er längst Überkommenem den Eindruck von heutigem Realen.
Die Ausstellung findet während der Landesgartenschau 2024 in Wangen im Allgäu statt. Ein großer Teil des Gartenschau-Geländes erstreckt sich über das der ehemaligen Baumwollspinnerei und –weberei, der ERBA.