Mit Gilla Cremer interpretiert eine Meisterin des provozierenden und radikalen Theaters den nicht weniger provozierenden und radikalen Text von Natascha Wodin.
Einziger Termin
Eine russische Emigrantin erlebt die Wirtschaftswunderzeit in Deutschland: In ihren Träumen kocht sie deutsches Sauerkraut, ist deutsche Hausfrau an der Seite eines deutschen Handwerkers. Ihr Alltag dagegen ist trostlos– ständig rassistischen Anfeindungen ausgesetzt, wohnt die junge Frau zusammen mit ihrem gewalttätigen Vater in einer Flüchtlingssiedlung am Rande einer deutschen Kleinstadt.
„Rassismus, Kindesmisshandlung, Gewalt an Frauen – ein bisschen viel für einen Theaterabend? Nicht wenn diese hochaktuellen, die Schlagzeilen beherrschenden Themen sprachlich und psychologisch stimmig in einem atemberaubenden Monolog verarbeitet und von einer hervorragenden Schauspielerin interpretiert werden.“ (MZ)
„Dass diese Geschichte nicht wie das Musterbeispiel eines „Sozialfalles“ wirkt, liegt daran, dass die Autorin diese junge Frau, deren Namen wir nicht einmal erfahren, mit einer seelischen Zartheit, einer Liebesfähigkeit und Unschuld ausgestattet hat, die zu den brutalen Fakten in einem spannungsreichen Gegensatz stehen.“ (MAZ)