Farn und Klee, Springkraut und Storchschnabel, Akelei und Erdstern – manche Pflanzen und Pilze machen Leni richtig glücklich. Dann kniet sich die Frau mit ihren kurzen grauen Haaren – „irgendwann habe ich einfach beschlossen, sie nicht mehr zu färben“ – und hält die Pflanze sanft zwischen ihren Fingern. An einer Stelle ist ein Baum gefallen, liegt quer über dem Bach. Auf seiner Oberseite wachsen Pflanzen. Das Wasser, das Sonnenlicht, das sich darin reflektiert, die leichte Brise, die die Blätter tanzen macht, ein schmaler Pfad, der in die unergründliche Tiefe des Waldes führt. „Dies ist ein echter Feenplatz. So ein Ort erfreut das Herz.“
Gruß aus dem Wald: ein Öl für Zuhause
Zurück in ihrem Hof bereitet Leni einige der Fundstücke aus, die sie unterwegs eingesammelt hat. Blätter, die noch grünen Walnüsse, die sie rund um Johanni sammelt. Sie schneidet die Blätter und Früchte und trägt dabei Gummihandschuhe, denn die Früchte färben. Dann befüllt sie damit ein Einmachglas und gießt es mit einem handelsüblichen, aber hochwertigen Olivenöl zur Hälfte auf. Verschließen. Die Mischung sollte ein paar Wochen stehen lassen. Am besten im kühlen, dunklen Keller. Im Spätsommer ist es ein feines Hautöl mit einem leichten Selbstbräunungseffekt und – so Leni Weber – „eine Wohltat für die Haut.“