Endlich ist er da, der Schnee! Skitourengeher mussten in diesem Winter lange auf den heiß ersehnten Pulverschnee warten, denn nur ausreichende Schneehöhen verheißen ungetrübte Skitouren. Doch am Wochenende fiel gleich so viel Schnee, dass in den Allgäuer Alpen akute Lawinengefahr bestand, was wiederum die Auswahl der Skitouren einschränkte. Es gibt aber Spezies in den Alpen, die suchen geradezu nach Lawinenabgängen und profitieren von diesen, wie beispielsweise der Steinadler, der im Winter auch mal auf Aas zurückgreifen muss. Das erklärt uns Henning Werth, Biologe und Gebietsbetreuer der Allgäuer Hochalpen, mit dem wir zur Winterwanderung unterwegs sind. Getreu dem Motto “Dein Freiraum. Mein Lebensraum”, eine Initiative mehrerer Allgäuer Naturschutzverbänden, respektieren wir den Lebensraum der Wildtiere, die gerade im Winter Schutz brauchen. Auf geräumten Wegen geht man kein Risiko ein, weder in Bezug auf Lawinen oder Schneebrettern noch auf Störung von Wildtieren. Eine besonders schöne Wanderung führt ab Bad Hindelang Hinterstein ins Naturschutzgebiet der Allgäuer Hochalpen. Mit dem Bus fahren wir ab Hinterstein / Bad Hindelang zum Giebelhaus. Dieser kleine Linienverkehr ist übrigens Teil des Besucherlenkungskonzepts, denn über Zeitfestlegungen haben Tiere gerade in den Morgen- und frühen Abendstunden Ruhe. Henning Werth zeigt uns mit dem Fernrohr am Giebelhaus bzw. der Adlerhütte, eine Vogelbeobachtungsstation des Landesbund für Vogelschutz, seine Adler: Das Paar ist besonders fruchtbar und zieht regelmäßig Jungtiere auf. Das deutet wiederum darauf hin, dass die Lebensbedingungen hier im Naturschutzgebiet die passenden sind.