Die Geschichte beginnt zunächst außerhalb des Allgäus – im entfernten Regensburg. Markus ist dort geboren, hat Mechatronik studiert und arbeitet gerade an seinem Comeback als Fußball-Profi. Andrea, gebürtig aus dem Unterallgäu, studiert Englisch und Spanisch fürs Lehramt am Gymnasium. Über gemeinsame Freunde lernen sie sich im Fitnessstudio kennen. Immer wieder ist die Ernährung ein Thema zwischen ihnen. Markus ernährt sich als Sportler sehr gesund, verzichtet auf Zucker, isst nur Frisches und selbst Zubereitetes. Andrea dagegen ist süchtig nach Zucker, löffelt gläserweise Nutella. „Noch nicht mal meinen frisch gebackenen Kuchen wollte er probieren, das habe ich gar nicht verstanden“, meint die 30-Jährige. Beide müssen bei dieser Erinnerung herzlich lachen. Schließlich versucht sich Andrea – sie backt gerne, aber immer ohne Rezept – an „raw cakes“. Die Rohkostkuchen kommen gut an, auch bei Freunden und Familie. Und auch bei den Fußballer-Kollegen in den USA, wo sie ein halbes Jahr leben. Immer öfter reden sie über eine eigene Firma für eine Superfood-Produktion. „Ich wollte mich schon immer selbständig machen“, erzählt Markus. Er ist die treibende Kraft, Andrea dagegen bleibt skeptisch. Schließlich schreiben sie im Urlaub in Ecuador einen Businessplan, den sie zu Hause umsetzen.
Viele Hürden sind mittlerweile überwunden. Jetzt wohnt das junge Pärchen im Haus von Andreas Vater in Kettershausen und hat das Nebengebäude für ihre Produktion umgebaut: Die Tiefkühlzelle steht dort, wo vorher Fahrräder abgestellt wurden. Dazwischen gibt es einen großen Lagerraum. Vom Büro gelangt man durch eine kleine Schleuse in die Küche, die wie in der Gastronomie aussieht und strikt nach den Richtlinien der Lebensmittelüberwachung eingerichtet ist.
Hier wird jeder Schritt rein von Hand ausgeführt: Für den Boden verknetet Andrea eine rohe Masse aus Kokos und Mandeln. Diese wird nicht gebacken, sondern ganz dünn ausgerollt und dann roh in die Tarts-Förmchen gedrückt.